Direkt zum Hauptbereich

Sony Audio Studio 10: Das kleine Sound Forge für jedermann

Das „Audio Studio 10“ hat im Titel noch "Sound Forge" versteckt - doch handelt es sich hier wirklich um den Klassiker für Audiobearbeitung am PC?

Ja und Nein: Sony hat hier vor allem Einsteiger im Fokus, denn man kann mit dem Programm tatsächlich ganz einfach Sprache aufnehmen und nachbearbeiten. Dabei werden einzelne Prozesse Schritt für Schritt gerendert, was ein unmittelbares Resultat in Form einer "neuen" Wellenform zur Folge hat. Natürlich ist ein Vorhören des Effektes oder Undo bei Fehlern möglich.

Wer aber lieber mit Effekt-Ketten und einem Rack wie in WaveLab arbeiten will, für den ist das Audio Studio vermutlich nichts.

Das große "Sound Forge Pro 11" richtet sich wiederum an Profis, die komplexe Masterings fertigstellen müssen. Somit sind einige Features den Nutzern der Pro-Version vorbehalten und die ist natürlich um einiges teurer.

Also ich habe mich daher spontan für das "kleine" Audio Studio 10 entschieden, denn mit "WaveLab" oder dem "Awave Studio" kann ich bestimmte Features für die Sample-Bearbeitung ebenfalls nutzen.

Praktischerweise ist das getestete Release aus dem Jahre 2011 sowohl kompatibel mit älteren Systemen wie Windows XP als auch mit Windows 10. Eine aktuelle Version vom Audio Studio 10  erhält man nach der Registrierung bei Sony auch noch kostenlos dazu.

Auf dem Booklet in der Schachtel befinden sich alle nötigen Seriennummern für die Software und die beiliegenden "iZotope" Plug-ins. Um die Registrierung abzuschließen, benötigt man natürlich eine Internetverbindung.

Lohnt sich das Sound Forge Audio Studio 10? Ladet euch erst einmal die 30-tägige Demo herunter, um euch selbst ein Bild zu machen. Ich habe auch das kostenlose Audacity und andere Editoren, aber für gewisse Tracks brauche ich diese neutrale Wellenform von Sound Forge, die Sony damals von "Sonic Foundry" übernommen hat. Dank der präzisen Darstellung kann ich den Pegel meines Audiomaterials optimal einschätzen und unerwünschte Nebengeräusche ganz leicht herausschneiden.


Hervorzuheben ist hierbei die große Kompatibilität zu den verschiedensten Formaten. Das Resultat kann man z.B. als Wave oder MP3 speichern oder anschließend auf CD brennen. Komplexere Features wie die Erstellung eines DDPs fürs Mastering sind der Pro-Variante vorbehalten.

Neben den nützlichen Standard-Prozessen für die Nachbearbeitung wie DC-Offset, Lautstärkeregelung und Fades, hat Sony diverse Effekte integriert, z.B. Flanger, Noise Gate und Dynamik. Weitere VST- und Direct-X-Plugins lassen sich über den FX-Manager hinzufügen.

Das Programm bietet einem außerdem 250 MB an Soundeffekten und Hintergrundgeräuschen sowie zwei Plugins von iZotope. Mit dem „Audio Enhancer“ von iZotope erhält man verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten in einem praktischen Kanalzug: Einen 3-Band EQ, einen Reverb sowie diverse Shaping-Tools. Die Plugins von iZotope lassen sich genauso wie die integrierten Effekte leider nur in Verbindung mit dem Audio Studio 10 und in keinem anderen Programm nutzen.

PS: Das Audio Studio 10 ist ein reiner Wave-Editor für die Nachbearbeitung und keine ausgewachsene DAW für die Musikproduktion. Eine Audioaufnahme von maximal zwei Kanälen gleichzeitig ist natürlich möglich - für richtige Arrangements gibt es von Sony aber das "Acid Music Studio 10."


Link zu den Demoversionen:
Audio Studio und Sound Forge (Trial)

Anmerkung: Ich habe am 9 Juni 2016 durch eine E-Mail von Sony erfahren, dass ihre Software-Produkte, wie z.B. das hier getestete Sound Forge Audio Studio 10 sowie das Acid Music Studio, ab sofort von MAGIX übernommen werden. MAGIX bietet das Audio und Music Studio 10 jeweils mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von ca. 60 Euro an. Derzeit gibt es jedoch einen Rabatt von 50 %.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Podium 3: Free DAW

Podium 3 in der Free-Variante ist nicht unbedingt das einfachste Programm für Recording-Einsteiger. Doch wenn man erst einmal mit dem Programm warm geworden ist, bietet es sehr viel für umsonst. Zuerst mal das passende Theme ausgewählt, die Lieblings-VSTs zugewiesen und dann ein paar Spuren fürs Playback und Recording erstellt. Sowohl die Pianoroll als auch der Wave-Editor haben mich von der Bedienung und Optik her überzeugt, aber das Abmischen der Tracks (Bouncen) erfordert dann nochmal etwas Übung.

Waves Renaissance Maxx: Das Bundle für Mixing und Mastering

Das "Waves Renaissance Bundle" enthält 10 Plugins aus den Kategorien Hall, Equalizer, Deesser, Kompressor und außerdem den "Waves Tune LT" zur tonalen Nachbearbeitung von Gesangs- sowie Instrumentalaufnahmen. Alle Plugins im Überblick: Renaissance Deesser, Renaissance Compressor, Renaissance Vox, Renaissance Axx, Renaissance Equalizer, Renaissance Reverb, Renaissance Bass und Renaissance Channel sowie den IDR-L Convolution Reverb und den angesprochenen Pitchshifter "Waves Tune LT". Die Effekte laufen über die sogenannte VST-Schnittstelle, die standardmäßig mit Steinberg-Programmen funktionieren und allen anderen DAWs, die diesen Standard unterstützen. Mehr dazu im folgenden. Systemvoraussetzungen: Die Plugins laufen zusammen mit der Lizenz-Software unter den aktuellen Betriebssystemen wie Windows 7, 8 und 10 problemlos. Mit dem Kauf des Bundles erhält man Zugang zur Aktivierung, die man online über die Waves-Central vornehmen muss. Das ganze läuft i

Waves L1 + Ultramaximizer: Funktionen und Alternativen im Überblick

Der L1 ist ein bekannter Limiter von Waves, der in vielen Studios zu finden ist. Aber was sind die Besonderheiten des L1 + Ultramaximizers? Umfang des Plugins: Der L1 ist auf den ersten Blick ein simpler Peak Limiter , doch der Ultramaximizer bietet noch weitere Funktionen, die insbesondere fürs Pre-Mastering wichtig sein können. Dazu später mehr. Der L1 + Ultramaximizer ist kompatibel mit den Schnittstellen für ProTools sowie den gängigen Standards VST und Audio Unit. Es gibt den L1 auch in anderen Bundles wie dem "Power Pack" oder zusammen mit dem Audio-Interface "M-Track Eight." Klassische Funktionsweisen beim L1 Limiter: Beim L1 Limiter gibt es zwei Hauptregler: Threshold und Out-Ceiling. Zieht man den Threshold-Pegel nach unten, verstärkt man das Signal entsprechend. Out-Ceiling steht für den Ausgangspegel und geht von -30 dB bis 0 dB. Geht ein Signal über die Null-Dezibel-Grenze hinaus, übersteuert es. Dieses bezeichnet man als Clipping. Ihr