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DAW-Check: Samplitude 11 Silver

Samplitude 11 Silver ist eine Audio Workstation mit 8 Spuren, die bei diversen Bundles kostenlos mit dabei ist, so zum Beispiel bei der Hardware von Miditech und iCon. 

Ich habe Samplitude beim Kauf meines Midi-Keyboards dazu bekommen und es erst vor Kurzem richtig getestet. Abgesehen davon, dass die Spurenbegrenzung natürlich eine wesentliche Einschränkung zur Samplitude Pro Version darstellt, ist diese DAW eine runde Sache! Ich zeige euch im Folgenden ein paar Tipps, wie man das Programm gezielt fürs Musik-Recording einsetzen kann.

Bei Samplitude Silver gibt es bereits diverse Voreinstellungen für Projekte, aber diese Presets sind eher sinnvoll für Nachvertonung oder Live Recording, daher habe ich hier ein paar meiner Grundeinstellungen zusammengefasst.

Aller Anfang ist schwer: Im ersten Fenster können wir das Zielverzeichnis für unser Projekt festlegen. Man sollte am besten auf der Recording-Festplatte einen neuen Ordner für Samplitude-Projekte erstellen und dann einen Ordner für den aktuellen Monat sowie zu guter Letzt den Projektordner für den Song. Dann sollten wir uns die Projekteinstellungen mal näher anschauen. Es sind 44,1 Khz eingestellt und 16 Bit. 

Bei 16 Bit haben wir deutlich weniger Headroom als bei 24 Bit, vor allem bei mehreren Spuren im Mix. Samplitude empfiehlt daher, dass wir alle Kanäle um -6 dB reduzieren, um Übersteuerungen auf der Summe zu vermeiden. Das entspricht jedoch einem Dynamik-Verlust von 2 Bit. Besser gleich in 24 Bit recorden. Dazu klicken wir in der Arranger-Ansicht auf die „Aufnahmeoptionen,“ um die Einstellung auf 24 bit zu ändern. Oder alternativ mit „Y“ auf System / Optionen und dann auf „erweitert.“


Zurück im Arranger-Fenster, fallen gleich zu Beginn einige Dinge ins Auge, die fürs Musik-Recording wenig vorteilhaft sind. An der Transport-Sektion schalten wir zunächst von "SMPTE / Millisekunden" um auf "Takte".


Dann Aktivieren wir oben das „Taktraster“ und lassen uns das „Gitter anzeigen.“ Dies erleichtert das Arrangieren von Audiospuren. Daneben finden wir übrigens gleich die Quantisierungseinstellungen fürs Einspielen von Midi etc.


Bereit für die erste Aufnahme? Bevor wir loslegen, überprüfen wir noch die Aufnahmeoptionen: Hier können wir den Aufnahmemodus einstellen, der bei einem externen Keyboard / Synthesizer in der Regel Stereo und bei einer Sprachaufnahme Mono bzw. Mono (Mix) sein wird. 

Entsprechende Hardware wie zum Beispiel ein Interface mit mehreren Kanälen wird natürlich vorausgesetzt. Die Soundkarte und den ASIO-Treiber können wir hier ebenfalls einstellen. Damit ich mich bei der Aufnahme auch im Kopfhörer hören kann, wähle ich bei den Optionen „Peakmeter Monitoring“. 


Jetzt müssen wir die Spur nur noch scharf schalten, indem wir auf das rote Recording-Symbol der Spur klicken. Leuchtet dieses nun auf, ist die Spur aktiviert. Klicken wir bei der Spur auf das Register mit Pfeil nach unten, sehen wir unsere Spureigenschaften und können den Aufnahmemodus bei Bedarf ändern. 

Wir starten die Aufnahme jetzt mit der Recording-Taste im Transportfeld und stoppen sie danach wieder mit der Stop-Taste. Simpler geht es nicht. Nach der Aufnahme erscheint ein neues Fenster: Wir können den Take hier übernehmen oder ihn wieder verwerfen, falls er uns nicht gefallen hat.

Aufnahmen aufpolieren? Mit "M" öffnen wir den Mixer und können unsere Spuren im Verhältnis zueinander abmischen. Für weiteren Feinschliff kann man zu den Samplitude-eigenen Dynamik- und Hall-Effekten greifen, die qualitativ recht ordentlich klingen. 


Als Zugabe gibt es noch ein paar Modelling-Plugins (in der Demo-Version in 44,1 Khz und ohne Preset-Speicherung) sowie die drei altbekannten Mastering-Prozessoren von Magix. Außerdem kann man die Effekt-Palette auch mit seinen eigenen VST-Plugins erweitern, wobei mir nicht alle meine Plugins angezeigt wurden, vermutlich aus Kompatibilitätsgründen.


Falls euch mein Review gefallen hat oder ihr noch mehr erfahren wollt, zum Beispiel über die Nutzung von VST-Instrumenten, lasst es mich in den Kommentaren wissen.

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